Christine Schwarz-Thiersch wurde 1908 in Freiburg i.B., Deutschland geboren. Mit ihren Kinderbilderbüchern, die sie selbst schrieb und kunstvoll illustrierte, erntete sie Anerkennung und fand von 1925 bis 1928 Aufnahme für Kunstunterricht in Berlin und München. Auf Empfehlung von Paul Klee kam sie als Meisterschülerin für ein weiteres Studium 1931/32 zu Johannes Iten an die Bauhaus-nahe «Moderne Kunstschule Berlin».
Nach der Heirat gründete das Künstlerpaar eine Familie mit fünf Kindern und dem Sohn aus Hans Kaspar Schwarz’ erster Ehe. Die Auseinandersetzung mit der Kunst blieb Christine Schwarz-Thiersch auch als intensiv geforderte Mutter ein tägliches Bedürfnis. Sie interessierte sich für das Wesenhafte der Farben und für ihre Ausdruckskraft. Ein Leben lang war sie den Farbwirkungsgesetzen auf der Spur. Die Natur in der Umgebung des Atelierhauses, am Hang des Albis bei Adliswil, war ihr Studienort. Hier entstanden die meist kleinformatigen Bilder in Pastellkreide und Aquarell. Sie hielt darin die Tages- und Jahresabläufe und deren unterschiedliche Farb- und Lichtwirkung detailliert und variantenreich fest. Damit folgte sie den Gedanken aus Goethes Phänomenologie und Rudolf Steiners «Wochensprüchen». Nach dem Tod ihres Gatten absolvierte die 58-jährige Christine Schwarz-Thiersch eine Ausbildung als Kunsttherapeutin und arbeitete acht Jahre erzieherisch in Kinderheimen. 1991 gründete sie die Stiftung Hans Kaspar Schwarz und erlebte noch den Erfolg einer ersten Retrospektive der Werke von Hans Kaspar Schwarz im Adliswiler Sunne-Saal. Im Jahr 1992 starb Christine Schwarz-Thiersch in Walkringen BE. Die Nachkommen des Künstlerehepaares integrierten die Werke ihrer Mutter in die Stiftung.
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Tini Thiersch mit dem
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